...und die Welt wird zur Nachbarschaft.

Mai 2024

Früher war alles besser

Die Wissenschafts-Spaßkonferenz SIGBOVIK meint, es besser machen zu können als IBM. Deren Forscher
behaupten, dass viele wissenschaftliche Probleme nur mit Quantencomputern lösbar werden. Sie hatten aber nicht die Rechnung mit dem Commodore C64 aus dem Jahr 1982 gemacht. Dessen 1 MHz 8-Bit Prozessor sollte nun IBM Paroli bieten.
Der anonyme, aber unter der Mailadresse quantum.disadvantage@proton.me erreichbare For­scher programmierte kurzerhand einen
2.000 Zeilen langen Maschinencode, der bestimmte Eigenschaften von Magnetfeldern berechnen sollte. Und in der Tat spuckte dieser halbwegs akkurate Ergebnisse aus, wobei einzelne Datenpunkte jeweils 4 Minuten benötig­ten. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Laptop schafft den gleichen Rechenschritt in einem Sekundenbruchteil. Aber es geht ja um die Machbar­keit. Wichtig dabei: Der Aufkleber „Q64“ auf dem Chip, der den Maschinencode enthielt und den C64 in einen „Qommodore“ verwandelte.
Wer das Experiment nachstellen möchte, kann gerne den Programmcode bei der SIGBOVIK anfordern. Als Liefermöglichkeiten stehen Papyrus,
der abgefilmte Bildschirm auf VHS-Kassette oder ein persönliches Diktat per Telefon zur Verfügung. Eins ist dabei sicher: Der C64 verbraucht deutlich weniger Strom als ein ausgewachsener Quantencomputer.

Neugieriger Chrome

Wie alle Browser bietet auch Googles Chrome einen Privatsphäre-Modus namens „Inkognito“ an, der die Daten des Nutzers möglichst gut schützen soll.
Besonders große Mühe hat sich Google dabei wohl nicht gegeben. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit ist der Konzern nun bereit, Milliarden Datenpunkte, die sich auf den hauseigenen Servern angesammelt haben, zu löschen. Das betrifft 130 Millionen Nutzer, die ihren Browser mit einem Google-Konto verknüpft haben. Darüber hinaus kostet der nun geschlossene Vergleich 5 Milliarden US-Dollar. Zudem muss Google zukünftig sein Vorgehen detailliert offenlegen.
Immer wieder fallen Unternehmen, die von Daten leben, dadurch auf, dass ihre Versprechungen, die Privat­sphäre ihrer Nutzer zu schützen, wenig wert sind. Ob dabei - wie in diesem Fall - über Semantik gestritten wird, oder ob man wie bei Facebook offen angelogen wird, spielt für den Effekt keine Rolle. Anwender haben aber durchaus die Möglichkeit, ohne großen Aufwand auf Alternativprodukte zuzugreifen. So lässt sich ein Firefox genauso schnell installieren wie der Chrome und bietet zudem Addons an, die Werbung auf Webseiten dramatisch reduzier
en. Mit dem Brave Browser gibt es zudem eine datenschutzfreund­liche Alternative, die die gleiche Technik wie Chrome nutzt. Auch bei der Internetsuche gibt es Ausweichmöglichkeiten. Startpage, Qwant oder DuckDuckGo liefern ähnlich gute Suchergebnisse wie Google und schleudern nicht mit Cookies um sich. Diese Maßnahmen kosten nur wenige Minuten und erhöhen den Datenschutz deutlich. Im Falle eines Firefox mit Werbeblocker holt man die Zeit sogar durch schneller ladende Webseiten wieder heraus und muss sich zudem deutlich weniger von Angeboten drangsalieren lassen. Die wenige Zeit ist also gut investiert. Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann sich als nächstes nach Alternativen zu Whatsapp umsehen. Das allerdings erfordert mehr Aufwand.

Neues von den Domains

.be

Die .be-Registry DNS Belgium setzt verstärkt auf künstliche Intelligenz, um den eigenen Namensraum noch sicherer zu machen. Seit dem 27. März 2024 kommt maschinelles Lernen zum Einsatz, um potenziell verdächtige Registrierungen so früh wie möglich zu erkennen. Dabei handelt es sich um einen automatisierten Prozess, der .be-Domains auswählt, die eine Reihe von Parametern erfüllen. Wird eine Domain ausgewählt, muss der Inhaber seine Identität nachweisen, bevor die Domain in die .be-Zone auf­genommen wird.
Das Machine-Learning-Modell nennt sich "RegCheck" und wird fortlaufend trainiert - unter anderem anhand von zurückgezogenen bzw. widerrufenen .be-Domains sowie solchen Domains, die nicht in die .be-Zone aufgenommen wurden, weil der Inhaber das Verifizierungsverfahren nicht abgeschlossen hat. Daher ist es künftig umso wichtiger, die im WHOIS hinterlegte eMail-Adresse aktuell zu halten, um für Anfragen der Registry erreichbar zu sein.

.berlin

Happy Birthday, .berlin: die von der dotBERLIN GmbH & Co. KG verwaltete Hauptstadt-Domain feiert ihren 10. Geburtstag. Delegiert Anfang 2014, startete im Frühjahr 2014 bei einem Festakt im Roten Rathaus. Gut 30.000 Domains wurden in den ersten Stunden nach dem Start registriert, mittlerweile sind es knapp 50.000. Global Village gratuliert herzlich!

.music

DotMusic Limited verteilt kostenlos über eine Million .music-Domains. Wie die Registry mitteilt, können sich Musikorganisationen anmelden, um ihren Mitgliedern und ihrem Kundenstamm kosten­lose .music-Domains anzubieten. Zu den berechtigten Organisationen gehören unter anderem digitale Ver­treiber, Musikverbände, Verwertungsgesellschaften, An­bieter digitaler Dienste sowie Organisationen für Auf­führungsrechte. Für die Identitätsprüfung fällt eine einmalige Gebühr in Höhe von 1,99 US-Dollar pro Domain an. Die Gebühr wird jedoch zurückerstattet, wenn der Anmelder die Domain nicht erhalten kann und keine alternative Domain wünscht. Die Aktion läuft noch bis zum 24. Mai 2024 und zielt darauf ab, die Akzeptanz von .music zu beschleunigen.

.swiss

Die Schweizer Regierung lockert die Registrierungs­regeln für ihre .swiss gTLD. Bisher war die Registrie­rung nur registrierten juristischen Personen in der Schweiz vorbehalten. Ab dem 24. April können nun auch alle Schweizerinnen und Schweizer im In- und Ausland .swiss-Domains registrieren. Allerdings muss die gewünschte Domain grundsätzlich mindestens ei­nen der offiziellen Nachnamen oder einen anderen, beim Zivilstandesamt registrierten Nachnamen enthal­ten. Darüber hinaus dürfen im Ausland lebende Schwei­zer Staatsangehörige ihre .swiss Domain nur für private, wohltätige oder Vereinszwecke nutzen.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Global Village Team

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



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